Die Anfangszeit mit einem Hund aus dem Tierschutz

Bald zieht wieder ein Pflegehund übergangsweise bei mir ein. Daher beschäftigt mich aktuell folgendes Thema: die Anfangszeit mit einem Hund aus dem (Auslands)Tierschutz.


Häufig bekommt man zu hören: erst einmal in Ruhe lassen, ankommen lassen, Erziehung kommt dann später! Aber wie fühlt sich das für den Hund an, der sich plötzlich in einem völlig neuem Umfeld wiederfindet? Was braucht er? Liebe? Ja, aber kann er die von jemanden, den er gar nicht kennt (evtl. sogar nie wirklich was mit Menschen zu tun hatte bisher) überhaupt annehmen? Wenn ihr z.B. eine neue Arbeitsstelle antretet: neue Kolleginnen, neues Umfeld etc. Was braucht ihr? Jemanden, der euch an die Hand nimmt und zeigt wie es hier läuft. Was der Rahmen ist, indem ihr euch bewegen könnt. Wie geht man hier miteinander um usw. Das gibt euch Sicherheit! Ihr wisst dann, wie ihr euch verhalten könnt. Ein Rahmen gibt Halt. Die Regeln und Umgangsformen zu kennen gibt Sicherheit. Das brauchen auch unsere Hunde, insbesondere aus dem Ausland. Klare Regeln und jemanden, an dem sie sich orientieren können. Und ja, das heißt, dass man in der ersten Zeit durchaus begrenzt, räumlich und im Verhalten. Nicht mal so mal so, sondern klar und verlässlich. Dazu ist es notwendig sich selbst vorher darüber klar zu werden, welche Regeln es im Zusammenleben mit Hund überhaupt geben soll. Gleichzeitig sorgt ihr für Schutz, Geborgenheit und Nahrung, damit befriedigt ihr Grundbedürfnisse und mit der Zeit kommt das Vertrauen. Das Vertrauen in euch, kommt auch vor allem dadurch, dass der Hund lernt, ihr seid jemand auf den man sich verlassen kann, der in der Lage ist Regeln aufzustellen und durchzusetzen. Also jemand seid, der soziale Kompetenzen besitzt, die aus Sicht des Hundes überlebenswichtig sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Anfangszeit ist, dem Hund viel Ruhe zu ermöglichen! Nur in den Ruhe-/Schlafphasen hat das Gehirn die Möglichkeit die vielen neuen Reize, durch die veränderten Lebensumstände, zu verarbeiten. Auch Schlaf/Erholungsphasen sind Grundbedürfnisse.

Eine ausreichende Sicherung sollte in der Anfangszeit nicht unterschätzt werden. Die Hunde haben noch keine ausreichende Beziehung zu euch, kennen sich in der neuen Umgebung nicht aus, können bestimmte Situationen und Reize noch nicht einordnen. Dass ein Hund entläuft kann aus unterschiedlichen Gründen passieren und kann für den Hund tödlich enden. Der Hund trägt draußen daher bestenfalls: ein Zugstopphalsband, ein Sicherheitsgeschirr (!), einen Tracker und wird durch uns abgesichert mit: einer Führleine, die am Halsband befestigt ist und einer Sicherungsleine, die am Geschirr und am Körper des Menschen befestigt ist. Wenn ihr einen Garten zur Verfügung habt, dann reicht es in der Anfangszeit völlig aus, um mit dem Hund raus zu gehen. Größere Spaziergänge überfordern viele Hunde aus dem Ausland, da sie u.U. durch die Konfrontation vieler neuer Dinge/Situationen völlig reizüberflutet werden. Sie haben schon genug mit der kompletten Veränderung ihrer Lebensumstände zu verarbeiten. Sollte der Hund entlaufen macht es Sinn sich professionelle Hilfe zu holen, z.B. durch die Hundesicherung Bremen & Umgebung (Alina Burgdorf 0152/08497102). 


Hunde sind übrigens nicht „dankbar“. Aber sie wissen i.d.R. nach einiger Zeit durchaus ihr neues Luxusleben bei uns zu schätzen! ;) Die Anfangszeit ist besonders und schön. Genießt es, gebt euch Zeit euch gegenseitig kennen zu lernen und nehmt euren Hund „an die Hand“, um ihm unsere Welt zu zeigen!


Gerne stehe ich euch in dieser besonderen Zeit zur Seite.